„Willst Du doch wieder einen Lehrling einstellen? Vor einiger Zeit hast du es noch strikt abgelehnt“. Sigrid Wolff zündete sich eine Zigarette an und wandte sich gereizt ihrem Mann zu. „Aber bitte keinen Ausländer, Türken oder so“.
Martin Wolff ließ die Zeitung sinken.
„Heinrich Schmidt muss seine Werkstatt aufgeben. Er hatte einen Schlaganfall. Und sein Azubi Ahmed ist mit seiner Ausbildung noch nicht fertig. Das sind die besten Voraussetzungen für junge Leute, auf die schiefe Bahn zu kommen.“
„Und du musst natürlich wieder die Welt retten und die Probleme anderer lösen!“
„Ich will nicht die Welt retten, aber wenigstens seine Ausbildung sichern. Lass das also meine Sorge sein“.
Bereits nach wenigen Wochen kannte sich der achtzehnjährige Ahmed in Wolffs Werkstatt aus, als habe er nie woanders gearbeitet. Er zeigte sich sehr motiviert und umsichtig. Zudem machte er auf Martin Wolff den Eindruck, absolut zuverlässig zu sein.
„Ein Kunde interessiert sich für den großen Wagen dort drüben und möchte gleich eine Probefahrt machen“, Wolff beugte sich hinunter zu Ahmed, der unter einem Wagen hantierte. „Es sieht nach einem guten Geschäft aus. Ich möchte aber die Tageseinnahmen nicht über Nacht hierlassen. Vor kurzem hat schon mal jemand versucht, hier einzubrechen“.
Ahmed schob sich auf einem Rollbrett unter dem Auto hervor und richtete sich halb auf.
„Ich könnte es ja zur Bank bringen, wenn Sie mir vertrauen“.
„Gut. Aber unverzüglich und keine Umwege, verstanden?“ Er hob die graue Geldmappe an. „Ich habe alles durchgezählt und notiert“. Ahmed legte eine Hand auf sein Herz, „Ehrensache! Verlassen Sie sich auf mich. Ich mache alles so, wie Sie möchten.“ Ehe Wolff das kleine Büro verließ, sah sich noch einmal um und erhob mahnend seinen Zeigefinger.
Ahmed sah auf die Uhr. Es war Feierabend. Erst jetzt merkte er, wie hungrig er war. Seit dem Morgen hatte er nichts mehr gegessen. Er zog eine zusammengefaltete Einkaufstüte aus einem Regal und legte die graue Mappe hinein. Dann streifte er seine Jacke über und schloss das Büro ab. Auf der Hälfte des Weges zur Bank gab es einen Dönerimbiss. Wäre es im Grund nicht egal, ob er erst etwas essen und anschließend zur Sparkasse gehen würde? Die Tageseinnahmen würde er dabei selbstverständlich nicht aus den Augen lassen.
Vor dem Imbisswagen warteten schon viele Leute. Ahmed lehnte sein Rad an eine Mauer, die Tüte dabei fest unter den Arm geklemmt. Ahmed war nicht sehr groß. Man konnte ihn schnell übersehen. Er musste sich etwas strecken, als er sein Dönerkebab entgegennahm. Dabei griff er etwas ungeschickt daneben. Einige Fleischscheibchen, Zwiebeln und Salatblätter rutschten heraus. Mit der anderen Hand schaffte er es noch, blitzschnell die Dönertasche zu greifen und zusammenzupressen. Hungrig biss er in die Teigtasche. Diese Döner waren wirklich die besten am Ort. Es lohnte sich immer wieder, hierher zu fahren!
Plötzlich durchfuhr ihn ein siedend heißer Schrecken. Die Tüte! Die Tüte mit dem Geld! Die Tragetasche lag neben ihm, doch sie war leer. Wo war die graue Mappe? Er sah panisch nach rechts, nach links und hinter sich. Er bückte sich und versuchte, unter den Imbisswagen zu sehen. Eine wachstuchartige Folie schirmte den unteren Bereich des Wagens ab. Dahinter hätte seine Tasche nicht fallen können. Oder hatte er die Tüte beim Bezahlen auf die obere Theke gelegt? Nein, da waren nur Servietten und Senftuben. Auf der vorderen Abstellfläche des Imbisswagens standen ausschließlich Flaschen, Coladosen und Pappschalen mit Pommes Frites.
Da sah er jemanden mit einer blau-weißen Plastiktüte. Sie lag zwischen den Beinen eines breitschultrigen Mannes, der gerade eine Schale Pommes entgegennahm. Ahmed sprang hinter den Mann. Er riss die Tüte an sich und kippte sie aus. Der Mann wandte sich blitzschnell um und stieß Ahmed mit der Faust vor die Brust, so dass er hinfiel. „Lass deine Finger von meinen Sachen! Und mach, dass du hier verschwindest, ehe ich mich vergesse“. „Aber mir hat man eine solche Tasche gestohlen!“, schrie Ahmed zurück und richtete sich wieder auf. Dabei sah er, wie eine ähnliche Einkaufstüte über den Platz rutschte. Er rannte ihr nach, stolperte und versuchte, sie festzuhalten. Doch der Wind peitschte sie wieder von ihm fort. Endlich schaffte er es, seinen Fuß auf sie zu setzen. Sie war leer. In seiner aufkommenden Panik stieß er gegen einen grauen Mülleimer. Der Behälter war ausgekleidet mit einem blauen Müllsack. Ahmed riss die Tüte aus der Halterung. Auch hier kippte er den Inhalt auf den Boden. Das diffuse Licht ließ alles nur schwer erkennen. Er wühlte durch Pappschalen mit schleimigen Resten von Senf und Ketchup. Dabei griff er in klebrige Plastikbecher und schnitt sich an den scharfen Öffnungen von Getränkedosen. Es hatte keinen Zweck, hier noch weiter zu suchen. Gewiss hatte jemand sie an sich genommen und war längst fort. Er wischte sich mit dem Handrücken über sein Gesicht. Dabei bemerkte er, dass sein Finger blutete. Und der Besitzer des Imbisswagens brüllte auch noch genervt, dass er endlich verschwinden solle.
Wie konnte er seinem Chef klarmachen, was passiert war? Er würde ihm nie glauben, dass er die Tasche verloren hatte. Er würde ihn verdächtigen, das Geld selbst an sich genommen zu haben. Man brauchte nur Türke zu sein, um sofort verdächtigt zu werden. Der Chef würde ihm fristlos kündigen. Und anzeigen. Und alles wäre umsonst gewesen. Diese verfluchte Einkaufstüte! Warum überhaupt hatte der Chef nicht selbst sein verdammtes Geld wegbringen können!
Der Regen war stärker geworden. Ahmed schob sein Fahrrad neben sich her. Was blieb ihm anderes übrig, als zum Chef nach Hause zu fahren? Doch der wohnte im Nachbarort. Oder sollte er ihn wenigstens anrufen? Er griff in seine Hosentasche. Das Handy! Es war weg! Wahrscheinlich war es herausgefallen, als er zu Boden gestoßen worden war. Noch einmal würde er nicht zum Imbisswagen zurücklaufen. Zudem war es dunkel und windig geworden.
Er wandte sich aber doch noch einmal um. Im Augenblick war kein Kunde am Wagen.
„Du bist schon wieder da?“ fuhr ihn der Besitzer an, „Hab ich dir nicht gesagt…?“
„Aber hier muss eine graue Mappe liegen! Sie gehört meinem Chef!“
„Hier ist aber nichts! Ist das klar? Hau endlich ab!“
Ahmed machte sich auf den Weg. Die Regentropfen mischten sich mit seinen zornigen und verzweifelten Tränen. Er beugte sich tief über den Lenker, doch es dauerte nicht lange, bis seine Kleidung völlig durchnässt war. Mit jedem Pedaltritt wurde ihm kälter. Die Fahrradlampe leuchtete den Weg nur notdürftig aus. Ahmed hörte das Zischen der vorbeifahrenden Autos. An manchen Stellen spritzen Pfützenfontänen bis auf den Radweg. Plötzlich nahm er neben dem Knarzen seines Fahrrades das Geräusch eines Autos wahr, das in Schrittgeschwindigkeit neben ihm her fuhr. Als er zur Seite blickte, sah er einen Streifenwagen. Die Lichtschiene „Polizei“ war erleuchtet. Die Scheibe der Beifahrertür fuhr halb herunter, und der Lichtkegel einer Taschenlampe kreiste um ihn herum. Ahmed riss den Arm vor die Augen, als der Lichtstrahl ihn blendete. Jetzt war alles zu spät! Sie würden ihn mitnehmen auf die Wache. Er hatte nicht einmal seinen Personalausweis bei sich.
Ahmed sprang vom Rad und stampfte in hilflosem Zorn mit dem Fuß auf. Er rief noch lauter, um die Autogeräusche zu übertönen: „Man hat mich bestohlen. Das ganze Geld ist weg!“ Seine Worte wurden durch ein neues Pfützenzischen verschluckt. Er sah, wie die beiden Beamten sich anschauten und miteinander redeten. Die Scheibe des Wagens glitt noch ein wenig weiter nach unten. Der Polizeibeamte rief: „Dein Rücklicht ist kaputt. Morgen wird das repariert, ist das klar?“ Das Licht „Polizei“ erlosch, und Ahmed sah nur noch die Rücklichter des davon fahrenden Wagens.
Seine Haare trieften, als er klingelte. Die Kleidung klebte an ihm wie eine Schlangenhaut. Was sollte er nun sagen? Die Frau des Chefs kannte ihn ja gar nicht. Er streifte die Kapuze vom Kopf. Als sie öffnete und ihn sah, drückte sie sofort die Haustür wieder zu. Er klopfte an das Glas der Tür, rief seinen Namen und warum er hierhergekommen war. Er war noch außer Atem und keuchte in zerfetzten Sätzen, was geschehen war. Dann öffnete sie ihm vorsichtig die Tür.
Ahmed trat sich seine nassen Schuhe auf der Matte ab. Bei jedem Tritt, den er machte, bildeten sich kleine quietschenden Pfützen. Er strich sich die nassen Haare aus dem Gesicht und wischte seine Hände an der Hose ab.
„Und woher soll ich wissen, dass Sie tatsächlich der neue Lehrling sind?“ Ihr Mann hatte zwar hin und wieder von ihm berichtet. Auch ein unscharfes Foto hatte sie gesehen, aber ein Rest Misstrauen war noch geblieben.
„Vielleicht fragen Sie mich nach irgendwie Persönlichem. Etwas, das nur jemand wissen kann, der mich gut kennt, meinetwegen nach einem Muttermal oder so“.
Sie zögerte. Das also war Ahmed. Dann nickte sie, winkte ihn in die warme Diele. „Das Beste ist jetzt eine heiße Dusche. Ich habe noch Kleidung da, die dir passen könnten“. Als Ahmed wieder aus dem Badezimmer kam, rief Frau Wolff ihn in die Küche. Dort hatte sie Tee und Käsebrote auf den Tisch gestellt.
Ungläubig sah Ahmed zum Tisch und wieder zu ihr. „Ausgerechnet meinetwegen machen Sie das? Wenn Sie wüssten, was passiert ist, würde es Ihnen vielleicht leidtun“.
„Mag sein. Aber jetzt wird erst gegessen“.
Ahmed blies in den Tee, als wolle er Zeit gewinnen. Doch als er in das Käsebrot biss, dachte er an den Döner, der ihm entglitten war. Damit hatte ja das ganze Drama begonnen. Ohne, dass es ihm bewusst war, lies er die angebissene Brotscheibe auf den Teller zurücksinken.
„Ist etwas nicht in Ordnung?“, fragte Sigrid Wolff. Statt einer Antwort schüttelte er nur den Kopf. Er war zu erschöpft, um seine Tränen zurückzuhalten. Er legte seine Unterarme auf den Tisch und senkte seinen Kopf auf die Handrücken.
Sie sah, wie sein schmaler Körper kaum merklich bebte. Alles, was sie bisher an Vorbehalten gegen türkische Jugendliche und auch diesem Jungen gegenübergehabt hatte, löste sich auf. Sie kannte bisher nur streitbare und angriffslustige Männer.
„Aber es muss doch etwas passiert sein! Sonst wärest du doch nicht völlig durchnässt hierhergekommen. Du bist doch nicht hier, weil du eine Radtour machen wolltest“.
Ahmed nickte und schüttelte gleichzeitig den Kopf. Während er stockend alles berichtete, sah er sie nicht an. Er schien ausschließlich zu seiner Tasse zu sprechen. Diese Pechsträhne mit dem verschwundenen Geld, die Pöbeleien vor dem Imbiss und dann das Polizeiauto im Regen. Und vor allem sein schlechtes Gewissen wie auch die Angst vor dem Chef.
Plötzlich wurde es dunkel in der Küche. Nicht einmal ein Lichtstreifen aus dem Flur leckte unter der Küchentür her. Gewiss war die Sicherung wieder herausgesprungen. Sigrid Wolff tastete sich zum Schrank und holte eine dicke Kerze und ein Feuerzeug heraus. Dann stellte sie die angezündete Kerze auf den Tisch. Als sie sich setzte, sah sie, dass der Junge wieder zu essen begonnen hatte.
Gut gelaunt kam Martin Wolff wieder nach Hause. Das Geschäft war erfolgreich verlaufen. Außerdem hatte sich der Kunde noch für einen Kleinwagen interessiert. Als Wolff auf sein Haus zuging, reagierte der Bewegungsmelder nicht, auch im Hause brannte kein Licht. In der Dunkelheit bemerkte er nicht das Rad an der Hauswand.
„Sigrid, alles perfekt gelaufen“, rief er, als er die Haustür aufschloss „Wo bist du denn?“
Das Flurlicht funktionierte nicht. Wieder die alte Sicherung, dachte er. In der Küche jedoch schien etwas zu flackern. Wolff stürzte zur Tür. Am Küchentisch saßen seine Frau und Ahmed. Was machte der Junge hier?
Als das Deckenlicht wieder brannte, ließ Wolff sich auf einen Stuhl sinken. Zufrieden trommelte er mit seinen Fingerspitzen auf die Tischplatte. „Ich habe ein sehr gutes Geschäft gemacht. Wäre ich eine halbe Stunde später gekommen, wäre der Kunde weggewesen. – Und“, wandte er sich an Ahmed, „hat alles geklappt mit der Geldtasche?“
Ahmed wich dem Blick seines Lehrherrn aus. Er suchte nach passenden Worten.
„Kannst du den Mund nicht aufmachen?!“, Wolff beugte sich über den Tisch und wurde laut „Was ist passiert?! Oder hast du es gar nicht zur Bank gebracht? Hast du etwa…?“
Ahmed setzte an, ihm alles zu erklären, doch immer wieder unterbrach Wolff ihn. „Und ich dachte, ich könnte mich auf dich verlassen!“
Sigrid Wolff schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. „Nun lass den Jungen doch mal ausreden!“
Ahmed berichtete noch einmal den ganzen Verlauf. Doch wieder unterbrach Martin Wolff ihn. „Wenn du dir nichts vorzuwerfen hast, brauchst du auch nicht so nervös zu sein! Also, weiter“
„Ich hätte auf dich hören sollen, Sigrid“, schimpfte er, „Es stimmt: Man guckt Leuten immer nur vor den Kopf“.
„Weil du es jetzt nicht anders wahrhaben willst“.
„Das musst ausgerechnet du sagen!“
Beide begannen zu streiten. Ohne, dass es ihnen auffiel, vertraten sie mit einem Mal die ursprüngliche Meinung des anderen. Sie setzte sich für Ahmed ein, während Martins väterliches Verständnis nun zu einem billigen Vorurteil gegen türkische Jugendliche verkam. Dabei merkten sie nicht, dass Ahmed die Küche verlassen hatte. Auf dem Heizkörper hing seine Jacke zum Trocknen. Doch Ahmed kam nicht zurück.
Wolff lief nach draußen. Das Rad war nicht mehr da. Er hastete zur Straße, aber Ahmed war nicht zu sehen. Wolff streifte seine Jacke über und griff nach seinem Autoschlüssel.
„Los, fahr mit. Er kann ja noch nicht weit sein“.
Sie fanden ihn in einem erleuchteten Bushäuschen. Gekrümmt kauerte er dort und hatte die Arme um sich gelegt. Wieder war er triefend nass. Wolff sprang aus dem Wagen. Mit einem Schritt war er bei ihm. „Komm mit, Ahmed. Komm mit ins Haus. Lass uns in Ruhe miteinander reden“.
Ahmed rührte in seinem heißen Kakao und stotterte: „Wenn das Geld nicht wieder auftaucht, dann können Sie es mir ja von meinem Lohn abziehen. Wirklich, ich habe nur für einen winzigen Moment nicht hingeguckt. Ich schwöre, neben mir war niemand. Ich stand ganz links. Und als ich die Hand wieder ausstreckte, war da nur noch die leere Einkaufstüte“.
Vor Beginn seiner Arbeit fuhr Ahmed zum Imbisswagen. Er sah, wie der Besitzer gerade die riesigen Fleisch-Spieße in die Halterungen steckte. Als er sich umwandte, bemerkte er Ahmed. „Du gibst aber auch nicht auf!“. Sein Ton war nicht gerade erfreut, aber auch nicht mehr so unfreundlich wie am Abend zuvor. „Aber zu essen gibt es noch nichts!“.
Bei Tageslicht sah dieser Stand etwas anders aus als übliche Imbisswagen. Die wachstuchartige Folie umspannte den unteren Teil des Wagens und reichte fast bis auf die Erde. Sie sah stark verschlissen aus. An der linken oberen Ecke hatte sie einen Riss. „Haben Sie eigentlich die kaputte Stelle an der Folie schon bemerkt?“, fragte Ahmed. Statt einer Antwort hob der Besitzer eine breite Rolle mit weißem Klebeband hoch. „Bin noch nicht dazu gekommen“. Ahmed blickte unentschlossen auf seine Uhr. „Lassen Sie mich das mal machen. Ich schulde Ihnen noch was wegen des Mülleimers gestern.“
Von der hinteren Seite bückte er sich unter den Wagen. Nur wenig Licht fiel in den Raum. Die rote Folie ließ den flachen Unterbau wie eine riesige rötliche Laterne wirken. Die Reifen waren platt und mit Spinnwegen verhangen. Der Imbisswagen musste wohl schon lange nicht mehr bewegt worden zu sein. Ahmed duckte sich und kroch auf die eingerissene Stelle zu. Wie elektrisiert hielt er inne. Da lag etwas Flaches auf dem platten Reifen. Die Geldtasche! Ahmed stieß einen lauten Freudenschrei aus. Gleichzeitig fluchte er kräftig. In der Begeisterung hatte er vergessen, unter einem sehr flachen Wagen zu sein.
Der Imbissbesitzer beugte sich zu ihm hinunter. „Ist was passiert?“ Ahmed wedelte mit der Tasche. „Keine Zeit. Aber ich komme wieder“.
Außer Atem erreichte er das Haus. Er wartete einen Moment und klingelte mehrfach langanhaltend. Endlich hörte er Schritte. Als Sigrid Wolff öffnete, reichte er ihr die Mappe. „Ich habe nicht nachgezählt. Doch dort, wo sie lag, hätte niemand etwas herausnehmen können. – Ich muss zurück“.
Er griff nach seinem Rad, und ehe er sich auf den Sattel schwang, sagte er: „Danke für gestern, danke für das Käsebrot, – und für die Wärme“.